Kampf mit Schwert, Axt und Speer um Valsgaard

Zurück zur Startseite 22. August 2016

Wallsbüll: Der große Wikingermarkt rund um die Hofanlage in Wallsbüll stand unter einem guten Stern. Das Wetter spielte mit, und so waren die Veranstalter vom Verein Valsgaard mit den Besucherzahlen des Wochenendes mehr als zufrieden. Aus allen Landesteilen waren sie angereist, nach Schätzung der Veranstalter weit über tausend Menschen.

Der eineinhalbjährige Eric (mit seinen Eltern Sascha und Sabine Stoltenberg aus Brunsbüttel) ist schon ein echter Wikinger. Foto: Helga Böwadt

Der eineinhalbjährige Eric (mit seinen Eltern Sascha und Sabine Stoltenberg aus Brunsbüttel) ist schon ein echter Wikinger. Foto: Helga Böwadt

“Das ist ein sehr schöner, ruhiger Markt, bei uns gibt es so etwas nicht”, erklärten Sascha und Sabine Stoltenberg ihre weite Anreise aus Brunsbüttel, und ihr kleiner Eric hielt stolz sein neues Holzschwert in die Höhe. Einkaufen, mitmachen oder dem Treiben zuschauen – in über 60 Zelten wurde von den Händlern und Handwerkern alles angeboten, was das Wikingerherz höher schlagen lässt. Und so schlenderten die Besucher über den Marktplatz, bewunderten die Holzmöbel von „Slaco“ aus Stolz, ließen sich Kostproben von Wein, Fladenbrot oder Met reichen, lauschten der Musik der Gruppe „Percival“ aus Polen und informierten sich über kunstvolle alte Handwerkstechniken.

Der weithin sichtbare Rauch des Feuers beim Grubenbrand von Töpferware lockte zahlreiche Zuschauer an. Henrik Meß aus Lübeck ließ seine Becher, Lampen und Töpfe in einer Feuergrube brennen. “Je nach Brennatmosphäre entstehen sehr unterschiedliche Töne”, erklärte er die verschiedenen Farbnuancen in einer einzigen Schale. Er ist schon zum zweiten Mal in Valsgaard dabei und hatte dafür gleich eine Begründung parat: “Man wird hier vom Verein total gut umsorgt.”

Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten der Landfrauen- und der Schützenverein mit Kaffee und Kuchen, die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr grillten und produzierten Pommes am laufenden Band, der Sanitätsdienst aus Leck hatte “Wiki-Burger” im Angebot, und stets umlagert war der Getränkewagen von Bussmanns Gasthof. “Die gesamte Gemeinde Wallsbüll unterstützt unsere Veranstaltung”, freute sich Vorsitzende Helga Pitroff.

Wer gewinnt die Schlacht um Wallsbüll? Bei den Kämpfen ist Schutzkleidung Pflicht. Foto: Helga Böwadt

Wer gewinnt die Schlacht um Wallsbüll? Bei den Kämpfen ist Schutzkleidung Pflicht. Foto: Helga Böwadt

Als Höhepunkt und Zuschauermagnet wurde an beiden Tagen die “Schlacht bei Wallsbüll” präsentiert – diesmal als zehnjährige Jubiläumsveranstaltung. Dieses große Spektakel der kämpfenden Wikinger wurde von Marco Jürgensen und der Gruppe “Nordan Fraendi” vor zehn Jahren initiiert, noch bevor die Hofanlage gebaut wurde. Inzwischen wurde 2009 der Verein Valsgaard gegründet, der die Tradition der spannenden Kämpfe um Wallsbüll nach festen Regeln mit Schwert, Ger, Axt oder Speer zur Freude des Publikums fortgesetzt hat.

“Schutzkleidung ist natürlich Voraussetzung”, erklärt Michael Lusser, zweiter Vorsitzender des Vereins, “und die Schlagkanten der Waffen sind stumpf”, von daher konnten die Zuschauer ohne Sorge mitfiebern, wer den Teddy beim “Sturm auf Valsgaard” erobern und wer bei der “Großen Schlacht” den Sieg davontragen würde.

Im Anschluss durften alle Kinder mit weichen Schwertern gegen die starken Männer und Frauen kämpfen, wobei sich diese schnell vor der Übermacht des kindlichen Mutes geschlagen geben mussten.

Flensburger Tageblatt 22. August 2016 / Helga Böwadt