Aus für Wallsbülls Schadstoffsammelstelle?

Zurück zur Startseite 5. Juni 2012
Bürgermeister Werner Asmus (v.l.), Holger Carstensen und Heinz Peitsch vor der noch geöffneten Einrichtung.<br />Foto: rmw

Bürgermeister Werner Asmus (v.l.), Holger Carstensen und Heinz Peitsch vor der noch geöffneten Einrichtung.
Foto: rmw

Wallsbüll: Vor 20 Jahren wurde in Wallsbüll das durch einen Neubau ersetzte Feuerwehrgerätehaus in eine Schadstoffannahmestelle umgebaut, gefördert durch den damaligen Abfallzweckverband. Heinz Peitsch und Holger Carstensen halten diese von den Bürgern auch aus den umliegenden Gemeinden gut angenommene Einrichtung seither jeden Sonnabend im Wechsel von 10 bis 11 Uhr geöffnet, damit die Bürger kurze Wege bei der Schadstoffentsorgung haben.

Alljährlich werden in Wallsbüll etwa 2.000 Kilogramm Schadstoffe abgegeben und der ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Dafür haben sich die Mitarbeiter regelmäßig an technischen Schulungen beteiligt und alle erforderlichen baulichen Vorschriften umgesetzt. Anlass genug für Wallsbülls Bürgermeister Werner Asmus, den beiden Mitarbeitern mit einer kleinen Aufmerksamkeit dafür zu danken, dass sie diese verantwortungsvollen Aufgaben übernommen haben.

Es gibt allerdings einen Wermutstropfen: Asmus wies darauf hin, dass die heutige Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig-Flensburg (ASF) in einem Brief an die zuständigen Bürgermeister angekündigt hat, dass die verbliebenen drei kommunalen Schadstoffsammelstellen des Kreises in Wallsbüll, Maasholm und Gelting geschlossen werden sollen. Andere Annahmestellen seien im Laufe der Zeit bereits an den steigenden Anforderungen gescheitert oder die jeweilige Immobilie wurde – wie jüngst in Großenwiehe – für eine andere Nutzung benötigt.

In einem Telefongespräch mit seinem Amtskollegen Kay-Uwe Andresen aus Maasholm waren sich die beiden Bürgermeister einig, so Asmus, dass für eine Schließung keinerlei Verständnis aufgebracht werden kann, da vielen Bürgern die Wege zu den “großen” Schadstoffannahmelstellen zu weit seien und die Haltezeiten der Schadstoff-Mobile von vielen Erwerbstätigen nicht nutzbar seien.

Gerade in Maasholm mit seinen vielen Bootsliegeplätzen, so Asmus, seien im Laufe der Zeit durch das Vorhandensein der Schadstoffannahmestelle mit Sicherheit viele illegale Entsorgungen auf dem Grund der Ostsee verhindert worden. “Es ist geradezu grotesk, dass der Kreis sich indirekt aus der Verantwortung in der Fläche zurückzieht“, betonte der Bürgermeister. ASF-Geschäftsführer Axel Busse begründet die geplante Schließung mit einer Gesetzesänderung, die seit Jahresbeginn gilt und die eine neue technische Regelung für die Handhabung von Gefahrstoffen vorsehe

Flensburger Tageblatt 5.6.2012 RMW