Gemeindebrief

Zurück zur Startseite 14. November 2020

Gemeindebrief

Liebe Wallsbüller,

da wir uns für einige Zeit nicht auf Gemeindeveranstaltungen sehen können, wende ich mich heute etwas ausführlicher an Sie.

Corona und Veranstaltungen

Die aktuelle Lage zwingt und veranlasst uns alle gemeindlichen Veranstaltungen über Winter abzusagen. Das gilt für alle Feiern in der Vorweihnachtszeit ebenso wie für den Neujahrsempfang. Das ist nicht schön, aber es geht leider nicht anders. Im Frühjahr sehen wir weiter.

Volkstrauertag

Auch die Kranzniederlegung wird nicht öffentlich stattfinden. Bürgermeister, Wehrführung und Kirchenvorstand legen die Kränze alleine nieder. Die Fläche um das Ehrenmal ist zu begrenzt um die vorgeschriebenen Abstände einhalten zu können.

Ich möchte deshalb anlässlich des Volkstrauertages hier einige Worte an Sie richten:

75 Jahre Kriegsende bedeuten auch 75 Jahre Frieden, jedenfalls vor der eigenen Haustür, wofür wir sehr dankbar sein können. 75 Jahre Kriegsende bedeutet auch, dass diejenigen, die als junge Erwachsene diese schreckliche Zeit erlebt haben und heute noch von den Greueltaten der Nazis und den Schrecken des Krieges berichten können, immer weniger werden. Umso wichtiger ist es, dass wir auch in Zukunft am Volkstrauertag ein mahnendes Gedenken bewahren. Und 75 Jahre Kriegsende bedeutet auch, dass die vielen Vertriebenen, die als Flüchtlinge zu uns kamen, nun in der dritten Generation in einer neuen Heimat leben. Und es waren viele Flüchtlinge, die oftmals mit Nichts in Wallsbüller Familien untergebracht und auch zwangsuntergebracht wurden. Von insgesamt sieben Gemeindevertretern wurden nach dem Krieg allein drei Flüchtlinge gewählt.

Unvorstellbar ist für uns heute welches Leid die Menschen damals erfahren haben und welche Opfer fast jede Familie erbringen mußte, ob nun verfolgt, ermordet, gefallen, ausgebombt oder vertrieben.

Heute leben wir auch in schwierigen Zeiten, aber der Zeitraum ist noch überschaubar und auch wenn einige Menschen finanziell unter der Pandemie leiden, sind die Opfer, die wir zu erbringen haben, gemessen an der Kriegszeit relativ klein. Im Wesentlichen geht es doch nur um Rücksicht, Toleranz und Geduld. Diese drei sind aber auch die wichtigsten Opfer oder Zugeständnisse, die wir erbringen können. Denn hätte sich die Menschheit damals in Rücksicht, Toleranz und Geduld geübt, hätte es auch keine Nazis und keinen Krieg gegeben. Rücksicht, Toleranz und Geduld kosten zwar auch Kraft, sind aber immer noch besser, als die großen Opfer, die uns eine aus den Fugen geratene Lage abverlangt. Und das gilt für alle politischen und gesellschaftlichen Belange – auch für die Pandemie.

Natur und Umwelt

Spazierengehen ist eine der wenigen Freizeitgestaltungen, die uns in der Coronazeit bleibt. Gerne auch mit dem besten Freund des Menschen und wir haben in Wallsbüll recht viele Hunde. Bei der Gemeinde häufen sich die Beschwerden darüber, dass mit der Natur nicht sorgsam genug umgegangen wird, weil die Wege verlassen werden und Hunde nicht angeleint sind. Ich möchte Sie wirklich bitten darauf doch besser zu achten. Wir wollen die Natur ja nicht nur erleben, wir wollen sie auch bewahren. Und jeder verlassene Weg und jeder freilaufende Hund sind ein negativer Eingriff in die Natur, auch wenn das für den Laien nicht sofort erkennbar ist. Die Natur braucht auch ihre Ruhe und ist auch vom Weg aus, bei Tageslicht und mit angeleintem Hund zu erleben. Es ist z.B. aufgefallen, dass sich gleich nach Fertigstellung der Ockerteiche viele seltene Wasservögel dort eingefunden haben. Sogar der Eisvogel war dort. Diese Vögel sind größtenteils wieder weg, weil die Ockerteiche als häufige Hunderunde mit Hundebadeanstalt und Hundeklo genutzt werden. Das ist so nicht gut für unsere Natur und deshalb denken Sie bitte besser darüber nach wie, wo und wann Sie sich in der Natur bewegen.

25.000 Euro Preisgeld im Wettbewerb Naturstadt

“Natur und Artenschutz in Wallsbüll: Gemeinsam Vielfalt erleben und schützen”. Das war dann auch unser Motto im bundesweiten Wettbewerb Naturstadt, an dem wir uns sehr kurzfristig beteiligt haben. Von insgesamt 322 Städten und Gemeinden sind 40 Sieger ermittelt worden, die je 25.000 € erhalten und Wallsbüll gehört dazu. Eigentlich sollte die Scheckübergabe im Rahmen einer großen Pressekonferenz Ende November mit der Gemeinde gefeiert werden, aber auch das fällt wohl Corona zum Opfer. Ein großer Dank gilt Leif Sönnichsen und Hilke Wagner, die als Vorsitzende der AG Natur und Umwelt in kurzer Zeit das Siegerkonzept für die Gemeinde erarbeitet haben. Wir haben jetzt zwei Jahre Zeit dieses Konzept umzusetzen und werden noch ausführlich darüber informieren und suchen dann für die AG weitere Freiwillige, die dabei mitmachen wollen.

Baumaßnahmen in Wallsbüll

Abgeschlossen haben wir die Fahrbahnmarkierung Sommers Barg, die Bushaltestelle im Ort mit 70% Förderung, die Aufwertung Freizeitanlage mit 80% Förderung, die Einfahrt Gewerbering, den Gehweg in der Schulstraße, den Deckenbelag in Schulstraße und An der Wallsbek, das Geländer über die Norderbek, den Gehweg vorm Blumenladen und die damit verbundene Glasfaserversorgung von Sommers Barg. Der Unternehmer zur Versorgung des Altbestandes Sommers Barg hat uns auf November vertröstet.

Auch das Quartierskonzept wurde mit 80% Förderung fertiggestellt und als erste Maßnahme erhalten die Altenwohnungen und die Kita derzeit eine neue Heizung und das DGH erhält neue Thermostaten und in der Turnhalle werden die Heizkörper ausgetauscht. Dafür erhalten wir ca. 35% Förderung.

Die Sanierung der Regenwasserkanäle unter der Hauptstraße ist beauftragt und die Erneuerung des Gehweges entlang der Hauptstraße befindet sich in der Ausschreibung. Diese Maßnahme wollen wir gerne bis April umsetzen, damit die L1 dann endlich grundsaniert werden kann. Bei der Gelegenheit legen wir für die zukünftige Versorgung auch mehrere Stränge Leerrohr in den Gehweg. Die Netzplanung dafür ist ebenfalls fertig.

Der B-Plan Sommers Barg kommt jetzt in die letzte Auslegung und die Ausschreibung für die Erschließung soll auf den Weg gebracht werden, damit wir im Frühjahr Grundstücke verkaufen können. Der Altbestand Sommers Barg direkt an der L1 wurde ebenfalls neu überplant und erhält dieselben Baugrenzen zur Straße, wie das neue Gebiet.

Bahnreaktivierung

Die Gelder für eine Bahnreaktivierung stehen bereit. Die Region muß sich nur einig werden. Die Ergebnisse einer Podiumsdiskussion mit vielen Informationen und Karten zu diesem Thema finden Sie auf www.wallsbuell.de.

Beste Grüße und bleiben Sie gesund
Arno Asmus
Bürgermeister