Kastanie steht in voller Blütenpracht
Wallsbüll: Die mächtige Kastanie an der Wallsbüller Hauptstraße entfaltet jetzt im Mai ihre volle Pracht. Unzählige kerzenartige Blütenstände leuchten vor strahlend blauem Himmel – ein wahrhaft majestätischer Anblick. Seit etwa 120 Jahren gehört der imposante Baum zum Ortsbild, in der Wallsbüller Chronik findet sich ein Foto von 1929.
Schön anzusehen ist der Baum zu jeder Jahreszeit: Wenn im Winter die Knospen immer dicker werden und sich im Frühling die großen gefingerten Blätter entfalten. Und im Herbst sind es besonders die Kinder, die an den glänzenden Früchten Spaß haben.
Konsequente Pflege
„Unsere Kastanie zeichnet sich allen Widrigkeiten zum Trotz durch Vitalität aus“, freut sich Werner Asmus, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde. Kastanien sind von Bakterienbefall bedroht, der zur Schwächung des Baumes führt, sodass sich Pilze einnisten können. Diese zerstören den Baum und haben vielerorts zum Kastaniensterben geführt. Die Wallsbüller Rosskastanie hat mit der Miniermotte zu kämpfen. Larven fraß führt zu braunen Blättern, die den Baum bereits im Sommer herbstlich gefärbt und krank erscheinen lassen. Aber „die stets konsequente Beseitigung des herabfallenden Laubes im Herbst hat sie möglicherweise vor dem Schicksal vieler Artgenossen bewahrt“, sagt Asmus.
Wie sehr die Wallsbüller an ihrer Kastanie hängen, belegt eine Episode aus seiner Amtszeit: Als 1988 der Rad- und Fußweg durch die Gemeinde gebaut wurde, „wich man per Sondergenehmigung im Bereich der Kastanie von der vorgeschriebenen Norm ab und baute ihn dort schmaler, um den Baum zu schonen.“
SHZ / Flensburger Tageblatt 23. Mai 2019 / Helga Böwadt