Heide Brodda gibt ihre Ämter ab

Zurück zur Startseite 29. Mai 2020
Bürgermeister Arno Asmus verabschiedete Heide Brodda (von li.), ernannte Karmen Tober und verpflichtete Gerda Wiborg. - Foto: Reinhard Friedrichsen
Bürgermeister Arno Asmus verabschiedete Heide Brodda (von li.), ernannte Karmen Tober und verpflichtete Gerda Wiborg. – Foto: Reinhard Friedrichsen

Wallsbüll: Nach nur zwei Jahren in der Gemeindevertretung legte Heide Brodda alle ihre Ämter nieder. Sie wechselt beruflich in die Amtsverwaltung Schafflund und möchte so, einem guten Brauch folgend, jeglichen Interessenskonflikt vermeiden. „Du hast dich in dieser kurzen Zeit wirklich verdient gemacht“, dankte ihr Bürgermeister Arno Asmus.

Für ihre umfangreichen Funktionen wurden reibungslos Nachfolger gefunden. Ihre Nachrückerin Gerda Wiborg kann bereits auf eine 15-jährige Erfahrung als Gemeindevertreterin zurückblicken, als 2. Stellvertretende Bürgermeisterin wählte die Vertretung Karmen Tober und den Vorsitz des Sozial- und Kulturausschusses übernimmt nun Birgit Brodersen.

Erste Generation der E-Ladesäulen nicht eichfähig

Schon frühzeitig hatte die Gemeinde zwei E-Ladesäulen im Dorf installiert. Da zukünftig der Strom verkauft werden soll, müssen solche Säulen eichfähig sein. Dies ist bei der ersten Generation nicht der Fall. Eine Ausschreibung ergab nur ein Angebot. Nach Abzug der öffentlichen Förderung wären bei der Gemeinde noch zirka 10.500 Euro an Investitionskosten verblieben. Angesichts der jährlich anfallenden Stromkosten von zirka 30 Euro befand Asmus, “dass wir dafür 350 Jahre den Strom verschenken könnten”. “Dann lass uns doch den Strom verschenken”, schlug Karlo Nielsen, Vorsitzender des Bauausschusses, vor. Gesagt, getan. Die alten Säulen bleiben und der Strom zum Laden von E-Autos bleibt kostenfrei.

Defekte Heizungen in Sozialwohnungen

Die Gemeinde betreibt in drei Objekten neun Sozialwohnungen. “Es vergehen keine 14 Tage, in denen ich es hier nicht mit defekten Heizungen zu tun habe. Sie sind schlichtweg fertig”, sagte Asmus. Für die Erneuerung stand eine neue Gastherme, der Umstieg auf Pellets oder eine Kombination aus Erdgas und Solarthermie zur Verfügung. Die Entscheidung fiel für letztere Variante, deren Investitionskosten mit geschätzten 80.000 Euro durchaus hoch sind, aber unter Einrechnung der kommenden CO2-Steuer und anderer Rahmenbedingungen als zukunftsfähigste bewertet wird. Eine entsprechende Ausschreibung wird auf den Weg gebracht.

Schnelles Internet für ganzes Wohngebiet Sommers Barg

Der Altbestand des Wohngebietes Sommers Barg soll ebenfalls in den Genuss des schnellen Internets kommen. Dazu müssen zunächst einmal Leerrohre verlegt werden. Der entsprechende Auftrag dazu wurde für 17.719 Euro erteilt und soll noch in diesem Jahr ausgeführt werden. Der Anschluss mit Glasfaser wird eigenwirtschaftlich durch die Telekom erfolgen. “Wir haben dann den größten Teil der Gemeinde versorgt”, merkte Asmus an.

Da die Hauptstraße durch das Land nun saniert werden soll, möchte die Gemeinde die Bushaltestelle in Richtung Bundesstraße 199 barrierefrei umbauen. Die Maßnahme wird ausgeschrieben, mit einer öffentlichen Förderung von 70 Prozent darf gerechnet werden. Asphaltiert wird auch die Schulstraße, die aus “grauer Vorzeit” stammt. Um die Regenrinnen, Bordsteine und Gehwege darauf sachgerecht anzupassen, muss die Gemeinde zunächst einmal 37.000 Euro aufwenden.

Pendlerparkplatz an der Bundesstraße

Mit einer möglichen Planung in der Zukunft befasst sich die Gemeinde bereits jetzt. Der aktuelle Stand der Windkraftplanung des Landes könnte der Gemeinde ungewollt eine Windvorrangfläche ausweisen, die Platz für vier Windkraftanlagen bieten könnte. “Wenn dies so kommt, dürfen wir jegliche Planung nicht verhindern”, stellte Asmus klar. Für die Änderung des Flächennutzungs- und Erstellung eines Bebauungsplans wird nun ein Planungsbüro gesucht, eine Veränderungssperre wurde bereits erlassen.

Im Ortsentwicklungsplan sind an der Bundesstraße ein Pendlerparkplatz und ein kleines Gewerbegebiet angedacht. Um dafür überhaupt eine Gesprächsgrundlage zu haben, wird zunächst einmal eine Grobplanung erstellt.

SHZ / Flensburger Tageblatt 29. Mai 2020 / Reinhard Friedrichsen