Schnelles Internet auf eigene Faust

Zurück zur Startseite 25. Januar 2017

Wallsbüll: Schnelles Internet für Wallsbüll – und das wohl schon ab Herbst: Nachdem die Gemeinde auf eine frühere Anfrage bei der Telekom zur möglichen Ausstattung ihrer beiden Kabelverzweiger (KVZ, „graue Kästen“) mit Glasfaser nur vage Hinweise erhielt, kam nun plötzlich die erfreuliche Nachricht. Die Telekom wird diese KVZ mit der Vectoring-Technologie ausstatten. Diese soll gewährleisten, dass bis zu einer Entfernung von 200 bis 300 Metern eine Breitbandgeschwindigkeit von 50 Mbit/s erreicht wird. Wenn dies geschehen ist, wird man messen, welche Unterversorgung dann noch im Dorf vorliegt und die Gemeinde wird auf eigene Kosten nachbessern.

Im Amtsbereich Schafflund ist die Gründung eines Breitbandzweckverbandes angedacht, der zunächst Fördermittel für den Ausbau einer besseren Internetgeschwindigkeit einwerben und anschließend entsprechende Maßnahmen umsetzen soll. Wallsbüll wird sich daran nicht beteiligen. „Wenn wir das Geld, das wir für den Zweckverband aufwenden müssten, selbst in die Hand nehmen, kommen wir wesentlich weiter“, sagte Bürgermeister Asmus. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, ergänzte er mit dem Hinweis auf die vielen Sitzungen des Arbeitskreises. Bestärkt wurde der Beschluss durch die Tatsache, dass die Ertüchtigung der KVZ auf Kosten der Telekom erfolgt, den Nutzern immer der bundesweite Telekom-Tarif zur Verfügung steht und die Gemeinde keine Defizithaftung für einen Zweckverband eingehen muss. „Entscheidend ist, dass wir kein Gebiet auf der Strecke liegen lassen“, sicherte Arno Asmus, Vorsitzender des Finanzausschusses, die Versorgung des Außenbereiches zu.

Wallsbüll muss auf zwingende Forderung der EU und des Bundes einen Lärmaktionsplan erstellen. Ein Musteraktionsplan mit entsprechenden Angaben zur Lärmbelästigung in Wallsbüll konnte zu Grunde gelegt werden. Einzige nennenswerte Lärmquelle ist die Bundesstraße 199. Danach sind 40 Menschen ganztägig und 20 nachts teils auch hohen Belastungen ausgesetzt. Da die Baulastträgerschaft der Bundesstraße nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fällt, kann sie auch keine Lärmminderungsmaßnahmen durchführen.

Weitere Maßnahmen sollen nun in Angriff genommen werden. Da der Gesetzgeber bis Ende 2021 die Barrierefreiheit für alle Bushaltestellen fordert, wird man Anträge auf entsprechende Zuschüsse für einen entsprechenden Zugang zur Haltestelle B199-Süd stellen. Derzeit muss eine Treppe genutzt oder die Bundesstraße überquert werden. Die Aufstellung einer „Mitfahrbank“ ist als lohnenswerte Idee aufgenommen worden. Hier sollen zunächst die rechtlichen Bedingungen geprüft werden. Schließlich konnte Bürgermeister Asmus noch vermelden, dass die Einwohnerzahl nach dem letzten offiziellen Stand mit 915 wieder gestiegen ist.

Flensburger Tageblatt 25. Januar 2017 / Reinhard Friedrichsen