“Wallsbüller Modell” macht schnelle Erneuerung der Ortsdurchfahrt möglich

Zurück zur Startseite 6. September 2021

Der Gehweg an der Hauptstraße ist fertig, nun freut sich Bürgermeister Arno Asmus auf die Komplettsanierung der Fahrbahn. – Foto: Helga Böwadt

Wallsbüll: Seit Jahren ist es ein Graus für Einheimische und Pendler, die Hauptstraße durch Wallsbüll zu befahren, doch nun wird die Buckelpiste bald der Vergangenheit angehören. “Wir hoffen, dass alles gut klappt und die Erneuerung der Landesstraße 1 innerhalb von sechs Wochen durchgezogen werden kann”, gab sich Bürgermeister Arno Asmus auf der Sitzung der Gemeindevertretung optimistisch.

Weshalb es jetzt tatsächlich am 13. September losgeht, liegt an einer Besonderheit, auf die sich der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) und die Gemeinde in einem Kooperationsvertrag verständigen konnten: das sogenannte “Wallsbüller Modell”.

Zusammenarbeit mit dem LBV

Kurz gesagt bedeutet das, die Gemeinde übernimmt komplett die Ausführung und der LBV sowohl die Planung als auch die Kosten. Arno Asmus ist sich sicher: “Dieses Modell könnte Schule machen und auch andere Kommunen beflügeln, gemeinsam mit dem LBV an einem Strang zu ziehen.”

Das könne auch dem LBV, mit einem riesigen Arbeitspensum zuständig für das ganze Land, helfen, mit dem Sanierungsstau auf den Straßen fertig zu werden. In Wallsbüll wurde das Planungsbüro IGN mit der Ausschreibung, der Vergabe, Durchführung und Bauüberwachung beauftragt, und für die ausführenden Arbeiten erhielt die Firma Tiefbau Hoff den Zuschlag.

Komplettsperrung für den Durchgangsverkehr

Man war sich einig, die Baumaßnahmen in einem Zug durchzuführen und somit eine Komplettsperrung für den Durchgangsverkehr einzuplanen. Anlieger werden weiter über die Schotterpiste fahren können, aber den Fernverkehr wird man über Medelby und Schafflund umleiten. Die Bürger werden eine Zeitlang mit den Behinderungen leben müssen, sich aber danach über eine grundsanierte Dorfstraße freuen können, zumal bereits vorab die Gehwege durch die Gemeinde aufwändig in Schuss gebracht wurden.

Zu Beginn der Sitzung meinte der Bürgermeister: “Heute schließen wir viele Fenster, die uns über die Jahre begleitet haben.” So wurden Haus und Garten an der Hauptstraße 6 von der Gemeinde erworben, um dort Altenwohnungen zu bauen, die bis Mai nächsten Jahres fertig sein sollen.

Großes Interesse an Baugrundstücken

Die Grundstückspreise wurden auf 75 Euro pro Quadratmeter festgesetzt. Mitte September beginnen die Erschließungsarbeiten, die, je nach Wetterlage, bis März 2022 beendet sein könnten. Grünes Licht gab es auch für eine 28 Hektar große Photovoltaik-Freiflächenanlage, die durch Investoren südlich der B 199 gebaut werden soll.

“Diese einzige Anlage steht uns gut zu Gesicht im Sinne der Energiewende”, meinte Asmus. Und in der Vorplanung sei alles getan worden in Sachen Umweltschutz. Zu guter Letzt wurde der Aufstellung eines acht Meter hohen Antennenmastes im Gewerbegebiet durch die SH Netz zugestimmt.

SHZ / Flensburger Tageblatt 05. September 2021 / Helga Böwadt