Krippenanbau in Wallsbüll und Kritik am Kreis

Zurück zur Startseite 12. Juni 2010
Architekt Jakob Rasmussen (rechts) erläutert Bürgermeister Werner Asmus (2. v. r.) und den Wallsbüller Gemeinderatsmitgliedern den geplanten Krippenanbau. Foto: rmw

Architekt Jakob Rasmussen (rechts) erläutert Bürgermeister Werner Asmus (2. v. r.) und den Wallsbüller Gemeinderatsmitgliedern den geplanten Krippenanbau. Foto: rmw

Wallsbüll: Einstimmig erfolgte die Vergabe der Bauarbeiten für den Anbau einer Krippe an den vorhandenen Kindergarten durch die Wallsbüller Gemeindevertretung. Ab Oktober soll in dem Anbau, der etwa 170.000 Euro kosten wird, die Betreuung unter dreijähriger Kinder beginnen. Die Gemeinde nehme sich damit der ab 2013 geltenden, gesetzlichen Verpflichtung frühzeitig an, hieß es.

Unbefriedigend sei die gegenwärtige Verteilung der Fördermittel durch den Kreis. Ausgehend von einer angestrebten 35-prozentigen Versorgungsquote auf der Grundlage der Geburtszahlen bestehe dort lediglich die Bereitschaft, eine halbe Gruppe über Bundesmittel zu fördern, sofern denn Bundesmittel zur Verfügung stehen. Das bedeute einen maximalen Baukostenzuschuss von 65.000 Euro. “Dass in Wallsbüll die Nachfrage bei 60 Prozent liegt, beeindruckt auf Kreisebene genauso wenig wie die notwendige Entlastung der Krippen in Schafflund und Medelby durch das zusätzliche Angebot”, so Bürgermeister Werner Asmus. Da der Nordbereich bereits eine Versorgungsquote um 27 Prozent aufweise, sei es politischer Wille, die Fördermittel in den schlechter versorgten Süden des Kreisgebietes zu leiten. Bürgermeister Asmus hofft, dass es angesichts höherer Ansätze des Bundes für frühkindliche Bildung noch ein Umdenken bei den Verantwortlichen geben wird. “Der Bedarf an Betreuungsplätzen wird immer regional unterschiedlich bleiben. Der konkreten Nachfrage sollte man Rechnung tragen, anstatt woanders bei geringerer Nachfrage Zwangsbeglückung zu planen”, betonte Werner Asmus.

Flensburger Tageblatt 12. Juni 2010 – rmw